Frühling lässt sein blaues Band ...
copyright: © Mari Bloemen, März 2o13
Wenn Frühlings blaue Bänder flattern,
fängt's in der Seele an zu rattern.
War sie im Winter matt und still,
jetzt wacht sie auf und schreit: ich will
die Winterlethargie vergessen!
Sie will sich mit dem Frühling messen.
Und also formt sie die Gedanken
und bringt den ganzen Mensch ins Wanken.
Wenn dann vermehrt die Sonnenstrahlen
Lichter in die Fenster malen,
merkt man's: ja es wär von Nutzen,
dieselben wieder mal zu putzen.
Teils Nestbautrieb, teils Seelenschutz,
nennt man das Ganze Frühjahrsputz.
Aber das ist nicht von Dauer,
Wünsche liegen auf der Lauer
Mag man sich denn so noch leiden?
Höchste Zeit, sich einzukleiden.
Ein Kleid, ein Rock, ein neuer Schuh,
nicht zu vergessen: ein Dessous.
Man ist ja schließlich auch noch Frau!
Ob Mann, ob Freund, ob Weggefährte,
ob ideal, ob der Verkehrte;
auch hier will man's erneut beweisen
und zu zweit den Frühling preisen.
Am frühen Abend schon wird klar,
dass dies `ne Fehlentscheidung war.
Gemeinsam gar nicht abgeneigt
und im Prinzip nicht prüde,
doch pünktlich nach der Tagesschau
da wird man frühjahrsmüde.
Und was passiert? Das Werkzeug streikt!
Da hilft es nicht, davonzurennen.
Man muß das Kind beim Namen nennen.
Ist die Erkenntnis auch abscheulich:
Die Bänder flattern nur noch bläulich!
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Mari Bloemen
Hat mal eben was vorgetragen - und gewonnen.
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