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Freudenmädchen

       copyright: © Annette Cordes, Januar 2o13

Mit zehn Jahren, ich war leider immer noch Legastheniker und meine Deutschnote wurde humaner Weise geteilt, hier Inhalt, da Rechtschreibung, schrieben wir den Aufsatz:
 
Was ich einmal werden will?
 
Ich schrieb, mein innigster Wunsch sei es Freudenmädchen zu werden. Ein Beruf mit großer Zukunft, da man immer gebraucht würde, Jahreszeiten und Alters unabhängig. Sicher gutbezahlt. Da ich einfühlsam bin und sicher gleich herausfinde was jedem fehlt, werde ich sicher eine große Karriere vor mir haben.-
 
Als ich meinen Aufsatz zurück bekam, stand in roter Tinte geschrieben: "Bitte schicke Deine Eltern zum Gespräch." Meine Eltern reagierten befremdet. Sie fragten mich, warum denn um Gottes Willen dieser Beruf? Ich erwiderte, daß sie doch immer so lustig erzählten von den Freudenmädchen in Lübeck, wo sie nach der Theatervorstellung immer alle feierten. Und Freudenmädchen sind doch die Freudenbringer! Die Hausfrau kann fragen, was koche ich denn bloß heute? Das Schule schwänzende Kind kann hingehen, wenn es nicht weiß wohin? Der Mann, der die Arbeit verloren hat bekommt Trost und neue Courage, na ja eben alles, was man so braucht.-
 
Der Schulleiter und die Lehrerin waren peinlich berührt. Mein Vater erklärte: Annette, so etwas gibt es nicht! Freudenmädchen sind Huren, sie verkaufen ein gespieltes Gefühl. Da die Welt arm an Gefühlen ist und so mancher Mensch ohne Echo in Schwierigkeiten ist. Meist wird das Geschlecht dazu auch mißbraucht. Und - in Lübeck waren wir mit Theaterleuten zusammen feiern, wo wir Freudenfeste feierten und all die hübschen Frauen unsere Freudenmädchen nannten.
 
Aber keine verkaufte sich!!!
 
Ich war empört, na gut - , dann werde ich eben ein anderes neues Freudenmädchen!!!
 
So jemanden muss es einfach geben ...


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Annette Cordes

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