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Die Ohren

copyright: © Ulrich Kulicke, Mai 2o13

     Das Ohr hat eine eigne Form
     und dafür gibt es keine Norm:
     Mal ist es lappig vorgestreckt,
     mal winzig klein und wie versteckt,
     mal zugeschnitten, elegant,
     mal plüschig, Segelohr genannt,
     und äußerlich kokett verziert,
     durch Ohrring, Piercing stilisiert -
     wie es auch aussieht, einerlei,
     der Mensch hat jedenfalls gleich zwei,
     eins links, eins rechts, als Ohrenpaar
     und das ist wirklich wunderbar.
     Das macht es möglich, dass er dann
     exakt und räumlich hören kann,
     Geräusche gut lokalisiert
     und dann den Kopf danach justiert.
     Das Ohr ist innen kompliziert,
     hochgradig wirksam konstruiert,
     mit Hammer, Amboss, steig-gebügelt
     ist jedes Ohr sehr ausgeklügelt:
     Es ist gigantisch, kolossal -
     mit einem Wort: phänomenal.
     Das Ohr erfasst vor allen Dingen,
     wenn Menschen sprechen oder singen.
     Da hört er alles unzensiert
     und was ihn fesselt, fasziniert
     und gerne auch mal an der Wand,
     man hört da schließlich allerhand,
     verschafft sich damit sozusagen
     ein Bild von allen Lebenslagen.
     Drum sind die Ohren auch bekannt
     als Lauscher, sind als Informant
     zentral für die Gerüchteküche,
     Empfänger für abnorme Flüche
     und hören noch im fernen Sachsen,
     ja, spitz die Ohren, Gräser wachsen!


Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt:
copyright © by: Ulrich Kulicke, Mai 2o13).
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Ulrich Kulicke

Autor aus Stade


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