Die Winterreise 2011 -
Lieder vom Schmerz der Erde
copyright: © Hartmut Warm
nach dem Text von Wilhelm Müller, vertont von Franz Schubert (1827)
5. Die Walfluke
(im Original: Der Lindenbaum)
Im Weltmeer vor den Küsten
da schwimmen Wale noch,
sie springen aus den Fluten
im Spiel glücksschäumend hoch.
Und oft ihr Blas beglückte
so manchen Menschensinn,
sie ziehn in Freud und Leide
durchs Meer wie wir dahin.
Gejagt seit tausend Jahren
vom Boot in rauher Fahrt,
mit Riesenschiffen heute,
auf Knopfdruck, feige, hart.
Die zärtlichen Giganten
verfolgt bis an den Pol,
doch ihre Fluke wurde
so vielen zum Symbol.
Die harten Winde blasen
Walschützern ins Gesicht,
der Strahl trifft sie am Kopfe
sie wenden sich doch nicht.
Noch tönen Walgesänge
als riefen sie uns nur:
Beende deine Kriege,
Mensch, gegen die Natur.
(bei der letzten Wiederholung zu singen:)
bist selber auch Natur.
aus: Hartmut Warm, Die rettenden Verse noch ungeschrieben/Die Winterreise 2011, Keplerstern Verlag, ISBN 978-3-935958-06-6, www.keplerstern.de
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Hartmut Warm
Hamburger Autor.
Weitere Texte von Hartmut Warm:
15. Die Frösche
11. Zukunftstraum
18. Das stürmische Jagen
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